01.03.2021
Person beim Öffnen des Dachfensters

Richtig lüften im Haus – Diese Tipps sollten Sie kennen

Person beim Öffnen des Dachfensters
Lüften im Haus ist extrem wichtig. Am besten lüften Sie mehrmals täglich.
© VELUX
Weit geöffnetes Dachfenster – idealer Durchzug beim Lüften
Öffnen Sie möglichst viele Fenster gleichzeitig für eine Stoßlüftung.
© Roto

Viele Menschen lüften Ihr Haus regelmäßig, aber leider oft falsch. Das kann böse Folgen haben. Wenn Sie nicht richtig lüften, enthält die Luft im Haus eine hohen Anteil an Kohlendioxid und ausgedünsteten Schadstoffen. Dies schadet aktiv dem Wohlbefinden und der Gesundheit! Außerdem kann durch falsches Lüften hohe Luftfeuchtigkeit entstehen, die nicht nur zu Schimmel und Feuchteschäden an der Bausubstanz führt, sondern durch unentdeckte Schimmelsporen und Schadstoffen zu Atemwegsproblemen und Allergien führen kann. 

Die gute Nachricht: Das alles ist leicht zu vermeiden. Wir zeigen Ihnen, mit welcher Methode Sie richtig lüften, was zu verschiedenen Jahreszeiten beachtet werden muss, was Sie als Allergiker tun können, und bei welchen Zimmern besondere Vorsicht geboten ist. 

Stoßlüften statt Fenster kippen

Öffnen Sie möglichst viele Fenster komplett und gleichzeitig und sorgen Sie für Durchzug – möglichst im gesamten Haus. Mit dieser Vorgehensweise kann die Luft schnell ausgetauscht werden. Lüften Sie hingegen nur mit einem offenen Fenster, oder mit gekippten Fenstern, dauert der Luftaustausch nicht nur unnötig lange, sondern die Wohnung kühlt auch aus.

Allerdings ist beim Stoßlüften auch Vorsicht geboten! Dauert der Durchzug zu lange, können Sie und Ihre Mitbewohner sich eine Schleimhautentzündung einfangen, oder einen steifen Nacken bekommen. Bedenken Sie auch, dass Sie Ihre Heizungen bzw. Ihr Thermostat vor dem Lüften herunterstellen, ansonsten heizen Sie wortwörtlich zum Fenster hinaus!

So oft und so lange sollten Sie richtig lüften

Hätten Sie gedacht, dass Sie drei- bis viermal täglich lüften sollten? In Räumen, in denen sich Menschen aufhalten, sollten Sie sogar etwa alle zwei Stunden für einen regelmäßigen Luftaustausch sorgen. Durch Ausatmen kommt es nämlich schnell zu einem Anstieg des CO2-Anteils in der Luft. Der gute Sauerstoff wird dabei zunehmend “verbraucht” und Menschen im Raum fühlen sich unwohl, unkonzentriert und schlapp

Wie lange Sie hingegen lüften sollten, hängt von der Jahreszeit und vom Wetter ab. Unsere Empfehlung für Sie:

  • Im Winter (Dezember - Februar): 5 Minuten lüften 
  • Im Frühling (März - Mai): ca. 10-15 Minuten lüften
  • Im Sommer (Juni - August): ca. 30 Minuten lüften 
  • Im Herbst (September - November): ca. 10-15 Minuten lüften

Natürlich sind unsere Empfehlungen nur grobe Richtlinien. Ist das Wetter im März etwa schon warm und trocken, dann lüften Sie natürlich, wie es im Sommer ideal ist. Achten Sie also vor allem die Witterung. 

Küche und Badezimmer richtig lüften 

Küche und Bad sind besonders besonders anfällig für hohe Luftfeuchtigkeit. Da in diesen Zimmern gekocht, geduscht und Wäsche getrocknet wird, muss der entstehende Dampf regelmäßig entweichen können. Bei besonders großen Mengen an Wasserdampf, etwa beim Kochen oder beim Duschen, sollten Sie im Idealfall ein Fenster geöffnet lassen, die Türen zum Raum jedoch stets geschlossen halten. Falls dies ohne weiteres nicht möglich ist, etwa weil es draußen zu kalt ist, um mit offenem Fenster zu kochen oder zu duschen, sollten Sie sobald wie möglich nach dem Abschluss des Koch- oder Duschvorgangs stoßlüften! 

Oft reicht Lüften in Bad und Küche jedoch nicht aus, um die regelmäßige entstehend Luftfeuchtigkeit ausreichend aus dem Raum zu entfernen. Deshalb sollten Sie in den beiden Räumen unbedingt eine Abluftanlage haben. Durch ein Ventilator entsteht bei einer solchen Anlage Unterdruck im Raum, wodurch feuchte Luft durch durch einen Auslass nach draußen befördert wird. Wenn Sie sich nicht sicher sind, ob Ihr Bad und Ihre Küche über eine geeignete Abluftanlage verfügt, können Sie sich jederzeit in einem Fachbetrieb in Ihrer Nähe beraten lassen

So lüften Sie Ihr Schlafzimmer richtig 

Hier gilt besonders eine Regel: Stoßlüften vor und nach dem Schlafengehen. Ihr Schlafzimmer ist besonders anfällig für Schimmel, wenn Sie nicht regelmäßig lüften. In der Nacht, während ein Erwachsener schläft, stößt er durch Atmen und Schwitzen bis zu einem Liter Feuchtigkeit aus. Das ist für sich alleine genommen schon ein Problem. Allerdings wird es im Schlafzimmer noch verschärft, denn dort herrscht normalerweise eine niedrigere Temperatur als in anderen Räumen. Somit kann die nachts entweichende Feuchtigkeit an den Wänden und der Decke kondensieren. Deswegen gilt: Stoßlüften vor und nach dem Schlaf!

Wie Sie Ihren Keller richtig lüften 

Auch der Keller ist besonders, weil dort die Wände relativ kalt sind. Somit trifft die warme Luft im Haus auf kalte Kellerwände. Folglich kondensiert die Luft und Schimmel kann entstehen. Deswegen gilt eine Regel: Lüften Sie Ihren Keller im Sommer nur nachts oder früh! Im Winter können Sie hingegen jederzeit lüften. Dabei sollten Sie die Fenster aber nicht zu lange geöffnet lassen, weil der Raum sonst nicht nur auskühlen kann, sondern im schlimmsten Fall sogar Frostschäden entstehen. 

Vorsicht ist dabei auch wegen einer ganz andere Sache geboten: Einbruchsgefahr! Oft wird das Kellerfenster mal schnell vergessen, bevor man das Haus verlässt. Dann steht es für längere Zeit offen und ist eine ideale Schwachstelle, die Einbrecher gerne nutzen. Schützen Sie Ihr Haus deshalb unbedingt auch vor Einbrechern. Weitere Tipps dazu finden Sie hier. [Link zu Einbrecherblog, liegt bei IM]. 

Sie leiden unter Heuschnupfen? So lüften Sie richtig bei einer Allergie 

Für Allergiker sind die Hochzeiten den Pollenflugs eine echte Leidenszeit. Am liebsten würde man die Luftzufuhr ins Haus komplett unterbinden, damit die Nase nicht dauernd so juckt. Leider, wie wir Ihnen bereits erklärt haben, ist regelmäßiges Lüften im Haus aber absolut notwendig! Wie können Sie also lüften, aber gleichzeitig Pollen in der Hausluft am besten vermeiden? Lüften Sie – soweit möglich – nur zu bestimmten Zeiten

  • Sie wohnen in der Stadt? Lüften Sie früh am Morgen!
  • Sie wohnen auf dem Land? Lüften Sie spät am Abend!

Auch hier gilt: Kippen Sie die Fenster nicht, sondern führen Sie eine Stoßlüftung durch. So gelangen weniger Pollen in Ihr Haus.

Ist die Pollensaison für Sie kaum zu ertragen, sollten Sie außerdem über eine Lüftungsanlage mit Pollenfilter nachdenken. Damit wird ihr Haus dauerhaft mit Frischluft versorgt, Pollen werden aber bei der Luftzufuhr weitgehend herausgefiltert. Lassen Sie sich bei Wahl und Einbau eines geeigneten Filters unbedingt von Experten in einem Fachbetrieb in Ihrer Nähe beraten! 


Jedes Haus hat beim Lüften individuelle Anforderungen 

Jedes Haus und jeder Bewohner hat seine persönlichen Herausforderungen. Manche Familien etwa sind oft auf Reisen, manche Paare haben einen Hobby- oder Saunakeller, in dem viel Feuchtigkeit entsteht – und besonders Allergiker stehen beim Lüften vor großen Herausforderungen. Leider wird Lüften oft als wichtige Vorsorge für das eigene Eigenheim übersehen. 

Um Ihnen Ihr Leben im geliebten Eigenheim zu erleichtern und Möglichkeiten wie passende Luftanlagen und Luftfilter zu finden, beraten wir Sie gerne im Fachbetrieb vor Ort